Waschstelle in Mettingen Muckhorst – Historische Stätte, ein „Denkmal für treusorgende Hausfrauen“
Die Mettinger Waschstelle wird vom Heimatverein Mettingen liebevoll gepflegt und ist ein interessanter Aufenthaltspunkt bei vielen Wanderungen durch und um Mettingen.
Chronik dieser Waschstelle:
1923-1924 von Julius Asselmeyer errichtet.
1986-1987 vom Heimatverein und dem CDU-Arbeitskreis für „Kommunalen Umweltschutz“ wieder hergestellt.
2014 vom Heimatverein nach einem schweren Unwettern renoviert.
Der geschichtliche Ursprung der Waschstelle sei zwar unbekannt, aber Qualität vom Wasser und Standort hätten, so führte der Vorsitzender des Heimat- und Verkehrsverein, Franz Tombrink, bei der Einweihung der restaurierten Waschstelle 1987 aus, wohl dazu geführt, dass Julius Asselmeyer in den Jahren 1923 bis 1924 eine dem heutigen Zustand ähnliche Waschstelle errichtete. In diesem Zusammenhang zeichnete Tombrink in einem Abriss die Bedeutung der Waschstelle in früherer Zeit auf und vertrat die Meinung, dass die Zivilisationsmenschen von heute die Bedeutung des traditionellen Waschtages gar nicht mehr nachvollziehen können. Diese Zeit, in der das Waschen der anfallenden Wäsche mit dem Begriff „Schwerstarbeit“ in Verbindung gebracht wurde, werden bei den noch lebenden Wäscherinnen nicht nur nostalgische Gefühle hervorrufen. Waschen war zur damaligen Zeit Knochenarbeit. Weil man für diese Arbeitsvorgänge vor allem viel Wasser benötigt, sei die Bedeutung der Waschstellen nicht zu unterschätzen. Die renovierte Waschstelle im Papiermühlenbach sei eine der beutenden von Mettingen gewesen, wobei es aber noch mindestens zwölf weitere in Mettingen gegeben habe. Diese sei von Menschen aus Muckhorst, Wiehe, Höveringhausen, Nierenburg, Nordhausen, Bruch und sogar aus dem Dorf benutzt, und das im Sommer wie im Winter, wo es oft eine im wahrsten Sinne des Wortes eisige Angelegenheit war. Tombrink schloss seine Ausführungen mit der Überzeugung, dass diese restaurierte Waschstelle nicht zuletzt ein Denkmal sei für die immer „treu sorgende Mutter und Hausfrau“ . Auch sei sie ein Ort der Besinnung auf alte Grundwerte und ein lebendiges Zeugnis für die gewaltigen Leistungen der Frauen und Mütter in früheren Zeiten. Der damalige Bürgermeister Josef Otte, der auch einige Worte des Dankes an brachte, verband mit diesem Ort noch Kindheitserinnerungen und wies darauf hin, dass ein solcher Waschplatz ein bedeutender Umschlagplatz für lokale Neuigkeiten war, wenn bei Hochbetrieb mehrere Wäscherinnen Schlange standen. Von diesem Zeitpunkt (1987) an Übernahm der Heimatverein die Pflege der Waschstelle, die darin bestand, die Becken zu reinigen, den Rasen zu mähen und die Einrichtung immer wieder in Ordnung zu bringen. Im Bachverlauf werden immer wieder von den Besucherkinder Staumauer errichtet, die dann zu Sandablagerungen im Becken führen. Durch diese Pflege hatten wir den heimatgeschichtlichen Ort immer gut im Griff, bis uns am 10.07.2014 ein schweres Unwetter heim suchte und die Mauern der Becken zum Einsturz brachten. Die Absperrgitter wurden aus der Verankerung gerissen und von den Wassermassen bis zur Mulde des Papiermühlenweges mitgenommen. Die ausgespülten Mauern wurden unter fachmännischer Anleitung hergerichtet und hielten ein zweites Unwetter, welches uns am 12.10.2014 nochmals heimsuchte, stand. Nach Fertigstellung der Waschstelle besuchte unsere Bürgermeisterin, Frau Christina Rählmann, die Baustelle und brachte den Handwerkern zum Dank ein zünftiges Frühstück mit.