Nach 63 Jahren steht das Wieher Kreuz wieder
Offizielle Einweihung an der Abzweigung zum Nordschacht/
Länger als ein Jahrhundert hatte es die Mettinger Bauerschaft Wiehe geprägt, bis es abgebaut wurde. Nach 63 Jahren steht es nun wieder, das Wieher Kreuz. Spaziergänger und Fahrradfahrer können es fortan an der Abzweigung der Ibbenbürener Straße zum Nordschacht bewundern. Am vergangenen Sonntag hatte der Mettinger Heimatverein zur Segnung durch Pfarrer Benedikt Ende eingeladen. Zudem war Pastor Kay-Uwe Kopton bei der offiziellen Einweihung dabei. Zu Beginn zeigte der Vorsitzende des Heimatvereins, Manfred Aßmann, ausführlich die langjährige Geschichte des Kreuzes auf, das der Kaufmann Bernhard Hettlage im Jahr 1854 vor der Wieher Volksschule aufgestellt hatte. Aßmann verbindet außerdem persönliche Erinnerungen mit dem Kreuz, das in einer Gartenanlage gestanden hatte, für deren Pflege seine ehemalige Grundschullehrerin verantwortlich war. Diese habe ihn und einige andere Schüler in den Sommermonaten immer darum gebeten, die am Kreuz befindlichen Gießkannen aufzufüllen. Aus diesem Grund war es ihm ein persönliches Anliegen, dass das Kreuz, das 1959 notwendigerweise dem Straßenbau weichen musste, nach so einer langen Zeit wieder errichtet wird. Den Anstoß dafür gab Robert Herkenhoff, einst Schüler der Wieher Volksschule und ehemaliger Recker Gemeindedirektor, im Jahre 2006 in einem Artikel der Ibbenbürener Volkszeitung. Erneut aufgegriffen wurde die Idee dann im April vergangenen Jahres vom Vorstand des Heimatvereins. Zugleich hatte dieser beschlossen, sich mit dem Projekt für den Heimatpreis 2021 in Höhe von 2500 Euro bei der Gemeinde zu bewerben. Diesen Preis bekam der Heimatverein schließlich auch. Nun blicken die Mitglieder stolz auf das Kreuz, für dessen Wiedererrichtung viel Arbeit notwendig war. Aßmann ist sich sicher, dass dieses „Mammutprogramm“ nicht ohne die Hilfe zahlreicher Ehrenamtlicher sowie die finanzielle und fachliche Unterstützung einiger Mettinger Handwerksunternehmen zu verwirklichen gewesen wäre. Er sieht das Projekt als einen „Meilenstein in der 100-jährigen Geschichte des Heimatvereins“ an. Pastor Ende von der katholischen Gemeinde hob bei der Segnung besonders die christliche Bedeutung des Kreuzes hervor. Es sei ein „Symbol des Lebens“ und stehe für Hoffnung und die Überwindung des Todes. Er sei der Überzeugung, dass es Spaziergänger dazu bringen werde, einmal stehen zu bleiben, innezuhalten und sich Gott zuzuwenden. Pastor Kay-Uwe Kopton von der evangelischen Kirche bezeichnete das Kreuz in seiner Ansprache als das „Zentrum des Glaubens“ und betonte, dass hinter jedem Kreuz eine starke Botschaft stecke. Auch Mettingens Bürgermeisterin Christina Rählmann zeigte sich begeistert vom Wieher Kreuz. Sie empfinde es als ein „schönes und sichtbares Zeichen“ – schließlich werde es bei Dunkelheit beleuchtet. Zudem sprach die Verwaltungschefin dem Heimatverein im Namen aller Ratsfraktionen ihren Dank für die Arbeit und das große Engagement aus. Text und Foto von Von Friederike Krützmann – Hier die Ansprache des Vorsitzenden m. Aßmann