Wanderung zum Querenberg

Wanderung zum Querenberg
Zur letzten Wanderung dieser Saison, am 16. Oktober 2022, starteten die Wanderfreunde in den äußersten Westen Mettingens. Über die Bauernschaften Ambergen und Lage ging es durchs liebliche Fahlbachtal auf die Anhöhe des Querenberges. Am „Merowinger Eck“ wurde das mitgebrachte Picknick ausgepackt.

Dort wurden in den 30er Jahren Ausgrabungen getätigt. Sieben Hügelgräber und 17 Flachgräber aus der fränkischen Zeit des 8. Jahrhunderts wurden freigelegt. Die Nord-Süd Ausrichtung der Gräber führt in die heidnische Zeit zurück; die christlichen Gräber hatten eine Ost-West Ausrichtung. Bei den Bestattungen fand man Waffen und Trachtenbestandteile. Viele Gräber wurden mit halb fertigen Mühlsteinen eingefasst. Da die früher gebräuchlichen Handdrehmühlen  „Quernen“ hießen, belegt dies, dass der Name „Querenberg“ daher stammt, dass hier früher Mühlsteine hergestellt wurden. Das  „Merowinger Eck“ wird benannt aufgrund der historischen Ausgrabung. Die Merowinger waren das älteste Königsgeschlecht der Franken vom frühen 5. Jahrhundert bis 751. Sie wurden vom Geschlecht der Karolinger verdrängt. Nach ihnen wird die historische Epoche des Übergangs von der Spätantike zum frühen Mittelalter im gallisch-germanischen Raum „Merowinger Zeit“ genannt. Nach diesem geschichtlichen Vortrag führte die Tour wieder ins Fahlbachtal, weiter über den Schniederberg ins Ölmühlental und zurück ins Heimatdüörpken. Eine kleine gesellige Runde bei Kaffee und Kuchen in der Kaninchenausstellung im Schultenhof beendete diese schöne und letzte Wanderung des Jahres. Hier ein paar Fotos von Karl-Heinz Vörckel von dieser letzen Wanderung.

Ärappelfest 2022

Ärappelfest am 25.09.2022

Vor hundert Jahren, als der Heimatverein gegründet wurde, sprach man fast nur  plattdeutsch im Heimatdüörpken. Das Mettinger Heimatlied wurde in jener Zeit selbstverständlich in „Platt“ gedichtet. Nach coranabedingtem Ausfall von 2 Jahren wurde nun wieder das Ärappelfest gefeiert. Ärappel up platt heißt auf deutsch „Erdapfel“, also Kartoffel, wie man die Knolle heute nennt.
In den fünfziger Jahren waren die Herbstferien als „Kartoffelferien“ bekannt. Die Kinder mussten mit anpacken, damit die Kartoffelernte schnell eingeholt werden konnte. Die Kartoffel war neben Brot wohl das wichtigste Lebensmittel. Es wurde als Vorrat im Keller bis ins späte Frühjahr in jedem Haushalt in Kartoffelkisten eingelagert. Bevor die Kartoffeln vom Bauern zum Kunden kamen, hat dieser die Kartoffeln in jener Zeit durch eine Kartoffel-Sortiermaschine mit Handbetrieb gedreht. Die größeren Kartoffeln als Speisekartoffeln wurden so von den kleineren sortiert, die hauptsächlich als Schweinefutter verwendet wurden. In der Remise, am Bauerngarten des „Schultenhofes“, stehen noch zwei dieser intakten Maschinen mit vielen alten, landwirtschaftlichen Geräten.
Zum Ärappelfest wurde wie in den Jahren zuvor ein Kartoffelsortierer wieder vom Heimatverein aufgestellt. Die Heimatfreunde mit der alten Handwerkertracht hatten wieder viel Spaß, diese früheren Arbeiten auf dem Ärappelfest präsentieren zu können. Für die Kinder ist dies immer wieder ein besonders freudiges Erlebnis, die Kartoffeln durch die Maschine zu jagen. Das war schon früher so und auch heute wird es von den Kindern begeistert aufgenommen.
Für eine kleine Überraschung sorgte Frau Hatke von der gleichnamigen Landfleischerei.  Sie verwöhnte die einsatzfreudigen Heimatfreunde mit einem großen Teller in Form von zugeschnittener Mettwurst. Das Team des Heimatvereins bedankt sich auf diesem Weg für das leibliche Wohl.
Zahlreiche Veranstaltungen, organisiert vom Verein für Wirtschaftsförderung in Mettingen, rundete das Brauchtumsfest zur Ehre der Kartoffel mit Verlosung von Fünf-Kilo-Kartoffelsäcken,  Spielen, Musik- und Tanzdarbietungen ab. Kunsthandwerker, Händler und Geschäftsleute präsentierten ihre Werke und Waren und Reibekuchen-,Würstchen- und Fischstand sorgten neben Getränkestand für das leibliche Wohl der zahlreichen Besucher. Einige Eindrücke festgehalten von Karl-Heiz Vörckel.